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Ortsverband S07 des Deutschen Amateur- Radio- Clubs |

1979 begann Thomas, ex DM3XML,
jetzt
DM2GPL, seine 2m-Länder/Großfeld-Statistik mit
Meteorscatterverbindungen aufzubessern. Er hatte eine Menge an Arbeit
in Transceiver und Endstufen gesteckt und den von ihm mit gebauten
Superbesen auf der Südhöhe kräftig genutzt. Aber langsam
hatte er das Warten auf Tropo- oder Es-Öffnungen satt und stieg
auf das Meteorscattern um. Bei einer Erfolgsrate von um die 50%
brauchte man bei geeigneter Technik - und die war da - etwa zwei bis
drei Stunden für ein neues Großfeld oder Land. Die
zusätzliche Technik in Form einer Speichermorsetaste und eines
modifizierten Tonbandgeräts war schnell beschafft. Das
Großfeld GL (jetzt JO61) war für viele noch ein weisser
Fleck und nach dem Überwinden der Starthürden stieg die
Nachfrage nach GL und Fragen nach weiteren weissen Flecken wie HL
(JO7
2),
GN (JO63) und HO (JO74) wurden laut. So hatte Thomas keine
Probleme, die OMs von DM3ML/Y41ZL wie Andreas, DM3OML/Y41VL,
Reinhard, DM3ML/Y41ZL und Eike, DM2BUL/Y22UL für eine
Meteorscatter-Expedition in das Großfeld HL etwa 50km
östlich von Dresden zu begeistern.
cherungsbefeuerung
(weges des Flugplatzes in Bautzen) den Strom lieferte, zum Antennenmast
gespannt. Der Umfang der Technik hielt sich in Grenzen und passte in
den Trabant-Kübel und Reinhards Wartburg.
hweisste
und die Elektroden kleben liess.
es
noch besser
werden. Das "Kommitee für Touristik und Wandern" der
Technischen Universität Dresden konnte überzeugt werden, uns für die Perseiden im August den Aufbau unserer
MS-Station im "Internationalen Studentenlager der TU (I
SL)"
in Kölpinsee auf der Insel Usedom im Großfeld HO71f (JO74aa)
zu genehmigen. Ein kleiner Zipfel dieses Großfelds schnitt die Insel an und bis auf den südlichen Teil der
dänischen Insel Bornholm war alles blanke Ostsee. Viel kritischer
als der Aufbau der Station war
die Teilnahme an der Lagerverpflegung und da hatte man den Eindruck,
als würden wir vier die
Versorgungslage des DDR-Bezirks Rostock in die Schieflage bringen. Dem GST-Bezirksvorstand
wurde ein blauer (!)
B1000-Kleinbus entlockt, in dem bei geeigneter Montage der Sitzbänke die 2m-Station aufgebaut
werden konnte.. Die Station wurde ein Stück weg vom eigentlichen
Lager hinten am Zaun aufgebaut. Als Antenne wurden 2xF9FT-Antennen
gestockt . Sie hatte ringsum freies Feld und besonders Richtung
Süd bis Nordwest ging es über das Achterwasser bestens.
Die Kurzwellenstation für die Vereinbarung von MS-Skeds auf 14345
kHz erhielt ein mitgebrachtes Zelt und eine als "häßlichen
Strick im Busch" bezeichnete Antenne. Geschlafen wur
de
in eigenen kleinen Zelten.
Insgesamt
konnten von 93
Skeds (davon 22 in SSB) 71 abgerogert werden, 9 waren NC und 13 NIL.
Thomas erreichte in SSB 7
Stationen auf Random. Via MS konnten Stationen aus 19 Ländern und
52
QTH-Feldern erreicht werden. Über Tropo gelangen über 700 (!)
QSOs mit
Stationen in 10 Ländern und 51 QTH-Feldern. Die Statistik
über alles
vermerkt über 800 QSOs mit 23 Ländern und 102 verschiedenen
Feldern. Am besten gings nach Holland und wenn Eike ein Bier
getrunken hatte, brachte er die Sprache seiner Mutter so gut
herüber, dass sich die PA's wunderten, wie da ein Nederlander nach
Oooostduitsland gekommen war.
Die
nächste MS-Xpedition gab es zu den Perseiden im August 1983 nach Rheinsberg
(Mark) , Großfeld GN (JO63).
Eine große Hilfe war uns Rudi, Y26ED, der in Nähe es
auserkorenen QTHs "auf der Koppel an der Braunsberher Chaussee" eine
Datsche im Luch hatte. Der Bürgerme
ister von Rheinsberg wurde informiert,
die LPG "Fröhliches Leben" war sehr kooperativ, erlaubte uns
den Aufbau auf der Koppel und trieb die Kühe eine Weile auf die
Weide auf der anderen Strassenseite. Die übriggebliebenen
Kuhfladen konnten dort, wo sie störten, mit einem Feldspaten ein
Stück weiter geschossen werden. Rudi stellte uns eine Steckdose,
eine Küche und für Reinhard und Martina seine Datsche zur
Verfügung. Auch hier konnten wir wieder den blauen B1000 für
die 2m-Station (hier mit Manfred, Y41YL) nutzen. Die Kurzwellenstation
von Reinhard, Y24ML, und Eike, Y22UL, entfalteten im Steilwandzelt
Lunik-extra eine vorher nie gekannte Pracht mit den im ML-Look
aufgebauten Geräten. Die Kurz
wellenantennen für 40m und 20m wurden
von einem 9m-Steckmast aus verspannt und reichten bis nach FO auf 20m
und CX und PY auf 40m. Eine in einigen 100m verlaufende
Hochspannungsleitung machte in Richtung Süden vor allem dann, wenn
die warme Sommersonne die Isolatoren abgetrocknet hatte, ein zeitweise
unerträgliches Gerassel auf 2m.
Gemessen an Kölpinsee '81 war das
Funkergebnis ein bißchen
mager : 65 Skeds mit 38 C, 7 NC und 20 NIL brachten eine
MS-übliche
Erfolgsquote von 58 %. Zum Schluß wurde bei der Skedvergabe
vermieden, die
"Rasselzeiten" zu belegen und lieber das gute Wetter genutzt.

Im August 1984 ging es wieder nach Kölpinsee auf
die Insel Usedom. War bei den Xpeditionen vorher meist Thomas,
Y21PL, die treibende Kraft gewesen,
war es diesmal Arnfried, Y27BL, der auch unter die MS-Fans gegangen war
und diesen Einsatz organisierte. Er hatte erhebliche Hürden zu
überwinden und fast wäre die Xpedition
an dem
Organisations-Wirrwarr des TU-Feriendienstes und der ISL-Lagerleitung
gescheitert, die uns mit dem Ruf "Hilfe, die Funker kommen!!"
begrüßte und erst garnicht in das Lager hineinlassen wollte.
Aber es ging noch einmal gut und die Station wurde wie 1981 aufgebaut
und die OMs und XYLs unerwartet gut verpflegt.
Als Ergebnis der Expedition konnten
von 95 abgewickelten
MS-Tests 53 mit C, 17 mit NC und 26 mit NIL beendet werden..."Nebenbei"
konnten 171 DL, 80 PA0, 55 OZ, 39 SM,
38 Y2, 14 G, 8 SP, 2 ON und je ein LA und OK via Tropo gearbeitet
werden (419
QSOs), Auf Kurzwelle wurden DX-Rosinen gepflückt und auf 10 GHz
mit den 10
GHz-Transceivern von Y24NL und Y27BL die Großfelder GO,HO,GN und
HN aktiviert.

Im August
1985 fand die letzte
große MS-Xpedition von
Y41ZL statt. Nach einigem Hin und Her mit anderen
Standorten ging es wieder auf den Kleinen Picho. Die UKW-Station kam
wie 1980
in den Y44ZL-Koffer, die KW-Station in ein Zelt. Norbert machte "Affe vom
Dienst" und montierte sowohl
die gestockte F9FT auf das
Y44ZL-Drehaggregat als auch den 14-MHz-Dipol in die Bäume. Der gekappte Trigo-Punkt
war wie seine Brüder auf anderen Bergen den Weg allen Holzes
gegangen. Das
Drehaggregat war frei, weil der Sturm die Antennen von Y44ZL zerlegt
hatte. Die
Perseiden zeichneten sich durch wenig Steinchen aus. Von den 111 (!)
Skeds
konnten nur 21% als C abgerogert werden, während 44% als NC und
35% als NIL
endeten. An den ersten Tagen wurde gar an der Anlage gezweifelt (auch
Tropo
ging schlecht) und Norbert mehrere Male auf den Mast geschickt, um
dieses und
jenes zu checken. Aus "Abrogern" wurde "Ab-Nilen". Bei Braunbier,
gutem Wetter und Himbeeren ließ es sich aber aushalten.

DM3ML / 12 Juni 2005
Chronik
DM3ML