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Ortsverband S07 des Deutschen Amateur- Radio- Clubs |

Ms
der Station DM3KMLim Mai 1959
auf den Fichtelberg, dem
mit 1214 m höchsten Berg der DDR (Erzgebirge (GK45j) . Der Tipp
kam von OM Karl Rothammel, DM2ABK, der
seinerzeit die UKW-Seite im FUNKAMATEUR bearbeitete und
den Fichtelberg für uns okkupierte und uns einen
"europäischen Spitzenplatz" voraussagte. Die Antennenfrage
war relativ leicht zu lösen, hier konnte eine 9 über 9
für den Empfang des Fernsehsenders Dresden, der auf 145,25 MHz sendete
genommen werden. Wegen dieses Fernsehsenders durfte im Umkreis von 100
km um Dresden auch nicht auf 2m gesendet werden. Weiter entfernten
Stationen lieferte der FS Dresden eine vorzügliche Bake.
pol angesteckt wurde, die Türen des
Geräts wurden aufgeklappt und bildeten einen V-förmigen
Reflektor. Beide Geräte wurde zueinander ausgerichtet und ein
für Baustellen gedachtes Funksprechgerät für
Entfernungen im Kilometerbereich stand bereit.
Von 1960 bis 1962
war der Fichtelberg der "Hauptberg", aber oft wurde mit einer zweiten
Mannschaft ein weiterer Berg belegt wie der Aschberg bei
Klingenthal, der Auersberg bei Johann-Georgen-Stadt oder der
Pöhlberg bei Annaberg.
Auf dem Foto rechts ist der Turm auf dem Auersberg im September 1960
mit der Antenne von DM2ARL/p leicht verfremdet zu sehen.

Links sitzt Eike, ab 1960 DM3NML, ab 1962
DM3ML und DM2BUL, im Turm und ruft CQ in das
Kristall-Mikrofon.
Regelmässig
gab es bei den März-
und Mai-ContestenProbleme, den/die Berg(e) zu erreichen, denn der
Winter
dauerte dort oben deutlich länger als im Flachland. Hier versucht im Mai 1962 ein Bauer
mit seinem Pferd, das eigentlich auf einem Plattenwagen die
Essensabfälle vom Fichtelberghotel holen sollte, den
festgefahrenen H3A-LKW aus dem Schnee zu ziehen, aber es zerriss nur
die Kette.
Im Februar 1963 brannte das Fichtelberghaus ab, der Sohn
des
Hausmeisters hatte auf dem Boden gekokelt. Als man es merkte war kaum
noch etwas zu retten. Der Feuerwehr gelang es wegen des starken Frostes
nicht, Löschwasser heranzuschaffen (über einen Kilometer
entlang der Seilbahn bis nach Oberwiesenthal), so dass die tapferen
Männer das schlimmste verhüteten, das Wirtschaftsgebäude
daneben retteten und die zahlreichen Wein- und Bierflaschen durch
Leeren der selben vor dem Zerfrieren bewahrten. 

sden
vor. Dort oben waren warme Klamotten und Improvisationstalent angesagt,
denn von der Limonadenbude auf dem Gipfel durfte allerhöchstens
der Vorraum genutzt werden.
1968 im Juli wurde das
Internationale Sommerlager der Technischen Universität in Kölpinsee auf
der Insel Usedom das erste Mal unsicher gemacht. Hier stehen Hajo, DM3ML, Sasho, DM9ADL, Erich, DM4CL,
a.G. und Bernd-Dieter, DM3RML auf dem Bahnhof von Kölpinsee
mit der Stationsausrüstung und den Zelten. Entsprechend den
Kahleberg-Erfahrungen wurde der Antennenmast samt
Mini-Grünert-Rotor und 10ele-Langyagi für 2m in eine Kiefer
gebunden, die um einige Äste erleichert wurde, damit sie nicht so
schwankt. Gesendet wurde mit
dem neuen DM3ML-2m-Transceiver und gehört mit ex-DM2ARLs-2m-RX, den Hajo übernommen hatte. Links
sitzt Bernd-Dieter, DM3RML, am Gerät.

ter dem
Turm unsere Funkgeräte aufzubauen. Nachdem die Säcke mit dem
Hühnerfutter und die Gartenmöbel etwas umgestapelt worden
waren, konnten die Geräte auf einem Tisch arangiert werden und der
OP hatte einen herrlichen Blick in Richtung Süden zu
Erzgebirgskamm. Die Antenne konnte an einer Fahnenstange auf dem
Turm, zu dem sonst niemand einen Zugang hatte, verzurrt werden. Beim
ersten Contest, dem PD im Juli 70 wurde mit 25W aus dem
Stationstransceiver gefunkt. Wir wurden aber mal wieder
disqualifiziert, weil anscheinend die Geräte der Dresdner nicht
großsignalfest genug waren. Im September 70 kamen wir vom
gleichen Standort auf den 2.Platz in DM. Höhepunkt der
Lerchenberg-Saison war der 5.
VHF/UHF-SSB-Contest am 3./4. April 71. Der Stationstransceiver erzeugte
inzwischen gefilterte SSB-Signale und Thomas, DM3XML, hatte eine
Endstufe mit 300W out aufgebaut und angeschleppt. In SSB ging es
gewaltig, auch wenn wir in dem vom Distrikt Köln-Aachen
veranstalteten Contest am Rande des Geschehens lagen. Die Endstufe
hatte aber nur eine Einweggleichrichtung und zog reichlich 10A, die
deutlich im Takt des SSB-Signals im Zähler neben dem Schlafzimmer
des Wirts zu hören waren. Er hatte Angst um sein Etablissement und
sah uns lieber wieder gehen. Wir hielten dem Berg mit
Mobil-Ausflügen und der Gaststätte zu einem guten Bier die
Treue, machten aber keinen Contest mehr vom Turm des Hauses.
,
DM3XML, dessen Eltern in Wermsdorf etwa 5km vom Collm wohnten und der
seine Amateurfunklaufbahn als DM3NSM an der Klubstation des
Fernmeldeturms auf dem Collm begonnen hatte. Der Turm neben dem neuen
Fernmeldeturm der Post war schon ein bisschen alt, hatte vier Etagen,
gehörte zum Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf, der den
ausgedehnten Wermsdorfer Forst um den Collm bewirtschaftete, und in der obersten Etage des Turms hielt eine
Waldbrandwachmuttl gelegentlich Ausschau nach verdächtigen
Rauchwolken. Die anderen Etage waren leer, konnten aber wenn man einen
Schlüssel für die Vorhängeschlösser hattte und die
großen Haufen von toten Fliegen herauskehrte, zum Schlafen
genommen werden. Der Berg Collm selbst ist ein vulkanischer Pickel in
der Leipziger Tieflandbucht und überragt mit seinen 317m
ü.NN. und Turm seine Umgebung um reichlich 100m und ist, wie sich
schon beim ersten Contest herausstellte, ein idealer Standort. Der
Erzgebirgskamm mit seinen
zahlreichen Stationen ist ausreichend weit weg und wenn die
Troposhäre gnädig ist, gehts bis England, Frankreich,
Ita
lien, Ungarn u
nd Schweden.
der
Gaststätte in Collm-Dorf
essen gingen. Der Konkurrenz gings auch nicht schlecht, sie zog durch, machte 1000 Punkte mehr und wir fanden uns mit 40 TPunkten auf dem dritten
Platz wieder.

tudentenlager nach Kölpinsee/Usedom.
Eine 4er-Gruppe für 2m wurde aufgebaut, ein eigener Mast
besorgt , als Ersatz für die abgerauchten Eingangstransistoren im TCVR stifte Eike
seinen 6CW4-Empfänger und stellte noch eine SRS4451-PA zur Verfügung.

1974 wurde der Große
Winterberg, 552 m ü.NN., in der Sächsischen Schweiz als
Contestberg wieder entdeckt, nachdem mit dem neuen Eigentümer, dem
Verkehrs- und Tiefbaukombinat Dresden VTKD, ein Übereinkommen
erzielt werden konnte. Der Turm war damals schon wegen
Baufälligkeit für den Besucherstrom gesperrt, hatte aber zwei
schöne
Zimmer und einen Ausstieg aufs Dach, auf
dem man am Geländer eine
einzelne
Yagi samt Maststummel gut befestigen konnte. Geografisch hatte er
wegen des Erzgebirges im Westen und des Lausitzer Gebirges im Osten
keine ideale Lage, aber die schöne Sächsische Schweiz und das
Ambiente waren für einen Klubcontest wie geschaffen. Der
Forstwirtschaftsbetrieb in Königstein erteilte eine
Befahrgenehmigung des Strasse auf dem Gipfel einmal an das "Institut
für Funktechnik" der TU Dresden.. Im Bild links funkt
Bernd-Dieter, ex DM3RML, jetzt DM2FBO, unter DM2BUL/p im
September-Contest
1974 und hat einen grossen Anteil am 4.Platz in DM.
1976 zum Juli-Contest wollte die
Thüringer Mannschaft unter
DM5TI eigentlich nach Sachsen auf den Hochwald und bot uns die Nutzung
ihres Super-QTHs auf dem
Rennsteig bei Oberhof in Thüringen
an. Aus der Xpedition wurde nichts und Hartmut, DM5TI , wies uns selbstlos und ausführlich in das QTH am
Rennsteig ein. Wir durften auch die Antenne ausleihen :
auftrag "Schlagt die Berliner !"
wurde nichts. Wir waren von dem Stationsangebot so
überwältigt, dass wir das eigene Powerplay ("Rufen, rufen,
rufen..") vernachlässigten und viel zu viel selbst über
das Band drehten.

1983 war die 70cm-Technik von
DM2BUL, jetzt Y22UL soweit erprobt, dass es sich lohnte, zusammen mit
den von Thomas, DM2GPL jetzt Y21PL gebauten Endstufen zu versuchen,
ernsthaft in den UHF-Contest im Oktober einzugreifen. Das
Fichtelberghaus liess sich überzeugen, uns eine Gesindekammer
für den Contest abzutreten. Eike, Reinhard, Y24ML/Y41ZL, Thomas,
Y21PL (links), und Eike, Y22UL taten sich zusammen und waren recht
erfolgreich : Sieg im DM-UHF-Contest (wegen der Multis) und ein 3.Platz
im IARU-UHF-Contest (70cm). Am Sonntagvormittag kamen noch die
10GHz-Funker (=Trompetenfunker) Werner, Y24PL, und Jürgen, Y27JL,
und machten je 2 QSOs. Damals fehlten wohl noch die Handies. 

.
Manfred, Y41YL, versorgte uns (Klaus, Y25VL) und Eike (Y22UL) mit
Gulasch von seinem Quartier auf dem Campingplatz an den Galgenteichen,
Das Wetter war bis Mitternach gut, die 10 ele für 2m und die 18ele
für 70cm machten zusammen mit dem Transceiver Y22UL-II und
Transistor-PA ihr Ding. Sogar der Akku hielt diesmal durch. Aber ab
Mitternacht verschwand der Berg in den Wolken, der Regen
sprühte bis ins Bergzelt. Immerhin gabs in der DDR-Feldtagwertung
einen 3.Platz auf 2m und einen zweiten Platz auf 70cm in diesem als
"Gulasch-Contest" in die Geschichte eingegangenen Contest. 
DM3ML/ 15 Juli 2005
Chronik DM3ML