Satellitenfunk bei DL0TUD

Bereits bei der Erstinstallation der UKW-Station in den 1990er Jahren wurde dem Satellitenbetrieb Rechnung getragen. Der Horizontal-/Vertikalrotor konnte über ein IF-100 PC-gesteurt werden, die Antennen waren Kreuzyagis mit zirkularer Polarisationund der Transceiver FT-736 hat eine SAT-Funktion.
Das Rotorinterface IF-100 funktioniert nicht mehr unter Windows10 (LPT-Anschluss), die Linux-Lösung ist für eine Klubstation zu haklig. Und der FT-736 steuert die 2019 aufgebaute QO-100-Anlage. Damit nicht immer alle Anschlüsse umgesteckt werden müssen, kauften wir einen gebrauchten FT-847 für den „terrestrischen“ Funk, auch mit Blick auf dessen SAT-Funktion. Ergänzt mit Netzteil, WinKeyer, CAT- und Digi-Interface ist zumindest grundsätzlich Betrieb in allen Sendearten auf 2M und 70CM möglich.
Der Spaß ist jedoch recht begrenzt. Und das nicht einmal vorrangig durch die recht geringe Sendeleistung von 50 Watt. Sondern der Standort als solcher ist ausbreitungsmäßig nicht ideal. Nach Süden steigt das Gelände erst einmal stark an und dann kommt hinter der Südhöhe noch das Erzgebirge. Außerdem führt die Lage innerhalb des TU-Campus zu einem sehr hohen Störpegel.
Also entstand die Idee, den Betrieb über erdumlaufende Satelliten wieder zu aufzunehmen. Wir beschafften ein Rotor-Interface von funkbox.de und erneuerten Ende 2021 die alten Kreuzyagis.
Sebastian (DD5VL) und Wolf (DL6JZ) übernahmen die Aufgabe, das Gesamte zum Spielen zu bringen. Die WinRotor-Software war rasch installiert, das Kalibrieren des Rotors klappte auch nach einigen Versuchen.
Für die Satellitenverfolgung und Transceiversteuerung wollten wir SatPC32 verwenden. Die meisten anderen verfügbaren Programme waren recht alt und schienen ungepflegt zu sein.
Bei der Installation und Inbetriebnahme von SatPC32 machten wir eine unangenehme Erfahrung: Die Nutzung ist nur durch den PC-Benutzer möglich, der die Software auch installiert hat. Das liegt am Speicherort der Benutzerdaten und den damit fehlenden Schreibrechten für andere Benutzer. Na gut, nicht schön, aber zur Not geht’s.
Relativ leicht war die Konfiguration für die Interaktion mit dem Rotorinterface. So folgten die beiden Antennen schon bald der Satellitenbahn. Das war schön anzusehen. Nur der FT-847 zeigte keine weitere Reaktion als die Aktivierung der SAT-Funktion. Noch einmal die Hilfe-Datei studiert und einen Haken im Konfigurationsmenü an der richtigen Stelle gesetzt, das Radio zeigte bei einigen wenigen Satelliten zwar Reaktion, folgte aber nicht wirklich der Dopplerverschiebung.
Beim wiederholten Studium der SatPC32-Hilfedatei stieß ich auf die Aussage, dass die Korrektur der Dopplerverschiebung nur dann erfolgen kann, wenn die hierfür erforderlichen Daten für den jeweiligen Satelliten auch in der Datei DOPPLER.SQF eingetragen sind. Nachdem ich die Datei gefunden und in Notepad++ geöffnet hatte war alles klar. Die Liste der Einträge war relativ kurz und einige relevante Sats fehlten. Unter http://www.ne.jp/asahi/hamradio/je9pel/Doppler.sqf fand ich eine deutlich ausführlichere Auflistung. Diese in die Datei kopiert und der nächste Versuch konnte starten.

Screenshot: SatPC32

Screenshot: SatPC32

Das Ergebnis waren erst drei QSOs über AO-73, dann drei weitere über RS-44. Und das ganze innerhalb von acht Minuten. Leider war gerade niemand in Afrika auf RS-44 QRV, hi.

Damit ist die grundsätzliche Funktionsfähigkeit da, die Feinheiten kommen mit der Zeit.

Erneuerung der Antennen für 2M/70CM

Die beiden Kreuzyagis für 2M und für 70CM wurden wohl Mitte der 90er Jahre installiert. Vor allem die Anschlusskästen für die Einspeisung waren undicht. Und so stand eine Erneuerung an. Eine Online-Umfrage unter den OV-Mitgliedern ergab, dass die meisten Interessenten wieder getrennte Kreuzyagis für beide Bänder wünschten. Die Wahl fiel auf wimo-Antennen wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Und es gibt gleich die richtigen Phasenleitungen für zirkulare Polarisation dazu. Standort und Störpegel erlauben sowieso keine Hochleistungsergebnisse, so dass wir wieder auf eine Polarisationsumschaltung verzichten können. Im Oktober erfolgte die Beschaffung.

Für das Umlegen und Wiederaufrichten des Antennenmastes werden drei Leute benötigt. So trafen sich am 16.11.2021 (Dienstag) Sebastian (DD5VL), Volker (DL6DVU) und Wolf (DL6JZ) zur Montage. Das Wetter war perfekt, zwar kühl, aber trocken und windstill. Zeitweise war sogar die Sonne da. Während der Zusammenbau der 2 x 10 Elemente für die 2M-Antenne recht zügig verlief, dauerte es mit den 2 x 18 für 70CM deutlich länger.

 

DD5VL (vorn) und DL6JZ bei der Montage der Antennen

DD5VL (vorn) und DL6JZ bei der Montage der Antennen

Allerdings stellten wir bei der Befestigung am Mast fest, dass für die Speiseleitungen noch Optimierungsbedarf bestand (korrodierte HF-Stecker sowie unzweckmäßige Kabelführung). Auch der Zustand der Mast-VV war noch unklar. Es war schon recht spät, die Dämmerung stand kurz bevor. Also bauten wir die Einspeisung nach dem bisherigen Stand wieder zusammen und wussten, ein weiterer Einsatz ist nötig.

Deshalb kamen am 04.12.2021 Sebastian (DD5VL) und Wolf (DL6JZ) wieder zum Klub. Dieses Mal war Peter (DO2FN) als Verstärkung dabei. Jetzt war das Wetter nicht so toll, Schneeregen, aber Plusgrade und kein Wind. Als erstes wurden die Mast-VV gecheckt. Der für 2M zeigte Leben, der für 70CM war tot. Danach ging es auf die Dachplattform zum Rutschtest. Alle drei Paar Schuhe bestanden diesen. Nachdem der Mast umgelegt war wurde der 70CM-Mast-VV ausgebaut und wir überlegten die zweckmäßigste Kabelführung.

DO2FN (links) und DD5VL befestigen die Speiseleitungen

DO2FN (links) und DD5VL befestigen die Speiseleitungen

Wolf wechselte zwei vergammelte Stecker aus. Dann befestigten Sebastian und Peter die Speiseleitungen und umwickelten alle HF-Stecker mit Vulkanisierband. Das hat sich bei uns als sehr guter Wetterschutz bewährt. Der Mast wurde aufgerichtet und die Antennen rundherum gedreht. Die ganze Aktion dauerte gut zwei Stunden.

Diesmal wollten wir auf den Praxistest nicht verzichten. Wolf rief mit 50 Watt Output auf 2M in FT8 CQ in verschiedene Richtungen. Eine ganze Reihe Skimmer konnten das Signal decodieren:

CQ-Rufe auf 2M in FT8 mit 50 Watt

CQ-Rufe auf 2M in FT8 mit 50 Watt

Ein paar QSOs kamen auch herum.

CM* 2021: Zwischenstand am 04.08.2021

Wir sind weiterhin auf dem 15. Platz. Es geht jetzt recht eng zu. Hier ist der aktuelle Zwischenstand:

CM*: Zwischenstand (04.08.2021)

CM*: Zwischenstand (04.08.2021)

Vielen Dank an die Teilnehmer an den UKW-Contesten im Juni und Juli (DH5YM, DL1AT, DL1DXA und DO1VOL). Generell gehen nur Single-OP-Platzierungen in die Wertung ein und bei UKW-Wettbewerben lediglich 2M/70CM/23CM.

Corona-bedingt gab es Änderungen bei den Wertungs-Contesten. Hier die aktuelle Situation:

Aktuelle Liste der CM*-Conteste

Aktuelle Liste der CM*-Conteste

Wir können uns noch verbessern!

CM* 2021: Zwischenstand

Hier ist die aktuelle Ergebnisliste des DARC. Wir stehen auf Platz 18, haben uns also mit dem Ostercontest (raw scores) leicht verschlechtert. Es wurden auch nur vier Logs eingereicht.

CM* 2021: Zwischenstand

CM* 2021: Zwischenstand

Als nächstes steht am 18.04. der Funk.Tag on the Air an. Dieser hat auch eine 2M-Wertung! Jedes Log zählt.

Zur Orientierung die Liste der Wertungsconteste:

Conteste in der CM* 2021

Conteste in der CM* 2021

Bei Fragen oder Unsicherheiten helfe ich gern.

73
Wolf, DL6JZ

OV-Pokal im WAG-Contest 2020 errungen

Auch im letzten WAG-Contest konnten die Mitstreiter aus unserem Ortsverband den OV-Pokal erringen. Allerdings fiel das Ergebnis äußerst knapp aus:

Ergebnis der OV-Pokalwertung imWAG 2020

Ergebnis der OV-Pokalwertung imWAG 2020

Allen Mitstreitern herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg.

73
Wolf, DL6JZ (OVV)

Frohe Weihnachten und guten Rutsch

Santa Claus

Santa Claus

Ich wünsche allen OV-Mitgliedern sowie den Besuchern unserer Seite ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Diese Feiertage werden wohl fast überall anders als gewohnt verlaufen. Sicher ist es schade, dass ziemlich alle Afu-Veranstaltungen im vergangenen Jahr ausfallen mussten, nicht nur die HAM-Radio und unsere OV-Weihnachtsfeier. Und auch im neuen Jahr wird es nicht gleich wieder losgehen wie gehabt . Wir können diese etwas ruhigere Zeit auch nutzen, darüber nachzudenken, was für jeden von uns wirklich wichtig ist und was vielleicht doch nur als „Nice to have“ (nett, aber nicht wirklich erforderlich) einzustufen ist.

Insofern wünsche ich uns allen Gesundheit und Kraft für zukünftige Vorhaben.
73
Wolf, DL6JZ
OVV S07